Oft schleppen Urlauber ganze Taschen mit Büchern ans Meer. Das muss nicht sein: Dank E-Book-Readern lässt sich Gewicht und Volumen des Gepäcks markant reduzieren. Die Speicherwunder sind handlich und leicht, angenehm zu lesen und verfügen über eine lange Akkulaufzeit. Doch günstig sind sie nicht, und zum Preis des Geräts kommen die Kosten jedes runtergeladenen Buches.
30 Franken für eine gebundene Neuerscheinung schrecken kaum ab. Für elektronische Bücher fast denselben Preis zu bezahlen, scheint vielen überrissen. Obwohl gleich viel Arbeit drinsteckt, ist ein Download kaum mit dem haptischen Erleben der Buchseiten aufzuwiegen.
Klassiker zum freien Download
Es gibt aber auch günstige Wege, um E-Reader mit Lesestoff zu füllen. Werke, deren Urheberrecht 70 Jahre nach dem Tod des Autors erloschen ist, gibt es etwa beim «Project Gutenberg» (www.gutenberg.org/wiki/DE_Hauptseite). 56 000 Titel sind dort zum freien Download hinterlegt. Im «deutschen Bücherregal» finden sich Klassiker von Goethe bis Rilke, im grösseren englischen Bereich kommen zehntausende Werke dazu. Trotz optisch verstaubtem Auftritt können E-Books in allen gängigen Formaten unkompliziert ohne Anmeldung bezogen werden.
Mit Geduld zu kostenlosen E-Books
Händler wie Orell Füssli, Weltbild, ebook.de, Thalia, Amazon (nur für Kindle, Format per Calibre-App ändern) oder Apple (iTunes) bieten ebenfalls kostenlos Klassiker an. Um diese zu beziehen, ist eine Anmeldung nötig. Oft sind die kostenlosen E-Books so gut versteckt, dass eine Suche nach «ebook kostenlos» im jeweiligen Shop oder direkt googeln nach «eBook kostenlos Thalia» nötig sind. Daneben werden Krimis und Ratgeber, aber vor allem viel Trivialliteratur gratis angeboten. Wer geduldig sucht und sich per Newsletter informiert, kann dennoch Perlen finden. So hat Amazon etwa Haruki Murakamis «1Q84» für einen Tag gratis zum Download freigegeben.
Mit der «Readfy»-App lassen sich auf Smartphone und Tablet kostenlose E-Books finden. Wer das werbefinanzierte Angebot nutzen möchte, muss ein Konto anlegen oder sich per Facebook einloggen. Bücher offline lesen kostet, doch in der App locken tausende Werke. Einzig die Werbung am unteren Bildschirmrand stört beim Lesen von Joseph Roths «Hotel Savoy». Nach wenigen Seiten nimmt man diese aber kaum mehr wahr.
E-Book-Reader oder App?
Im Februar hat die TV-Sendung «Kassensturz» acht E-Reader getestet – alle haben das Prädikat gut erhalten. Für Badeferien sind preiswerte, wasserdichte Geräte wie der Shine 2 HD von Tolino für 119 Franken völlig ausreichend. (Test: www.srf.ch /sendungen / kassensturz-espresso / e-reader-im-test-auch-das-guenstigste-modell-ueberzeugte)
Am angenehmsten liest es sich zwar auf E-Readern, doch Smartphone- und Tablet-Screens werden immer leserfreundlicher. Kindle (Amazon), Tolino (Bertelsmann, Thalia, Weltbild etc.), Kobo und iBooks (Apple) haben eigene Lese-Apps, die auch Zugriff zu den Onlineshops bieten. Alternativ sind die Reader-Apps «Stanza» oder «Moon+Reader» zu empfehlen (Android und iOS).