Dokfilm: Wut auf die Welt
Attentäterin und wahnsinnige Autorin? Der Dok «Ich habe auf Andy Warhol geschossen» auf Arte beleuchtet Valerie Solanas neu.
Inhalt
Kulturtipp 07/2024
Letzte Aktualisierung:
26.03.2024
Simon Knopf
Valerie Solanas stirbt 1988 vereinsamt in einem Obdachlosenheim in San Francisco. Die 52-Jährige ist zu diesem Zeitpunkt von der Geschichte längst abgestempelt worden: als Männerhasserin, die auf Andy Warhol schoss. Als verrückte Autorin, die das wahnwitzige radikalfeministische «Scum Manifesto» schrieb. Die französische Regisseurin und Autorin Ovidie möchte Solanas’ Geschichte mit ihrem Filmporträt «Ich habe auf Andy Warhol geschosse...
Valerie Solanas stirbt 1988 vereinsamt in einem Obdachlosenheim in San Francisco. Die 52-Jährige ist zu diesem Zeitpunkt von der Geschichte längst abgestempelt worden: als Männerhasserin, die auf Andy Warhol schoss. Als verrückte Autorin, die das wahnwitzige radikalfeministische «Scum Manifesto» schrieb. Die französische Regisseurin und Autorin Ovidie möchte Solanas’ Geschichte mit ihrem Filmporträt «Ich habe auf Andy Warhol geschossen» neu aufrollen. Dafür lässt sie Weggefährten, Aktivistinnen und die Biografin zu Wort kommen.
So beleuchtet dieser Film Solanas’ Kindheitstraumata, ihre Selbstwahrnehmung als «Anomalie» in den konservativen USA und die Demütigungen in der New Yorker Szene. Ovidie lädt ein, diese komplexe Person noch aus anderer Perspektive zu betrachten. Und sie würdigt die Bedeutung, die das «Scum Manifesto» für den Feminismus und für die Kulturwissenschaften hat.
Ich habe auf Andy Warhol geschossen – «Scum Manifesto»
Regie: Ovidie, F 2024, 60 Min.
Mi, 27.3., 21.55 Arte