Zweifellos sind die Zimmer des renovierten Chelsea Hotel in New York schmuck. Dennoch lebte das Gebäude in jenen Zeiten, als regelmässig der Lift stecken blieb, wohl mehr. Von den 60ern bis in die 80er, als Andy Warhol, Leonard Cohen, Patti Smith, Madonna und unzählige weitere Künstler im heruntergekommenen Hotel nach Inspiration suchten.

Diesen mythischen Ort und seine letzten Dauerbewohner porträtieren Maya Duverdier und Amélie van Elmbt im Dokfilm «Dreaming Walls», den SRF 1 in der «Sternstunde Kunst» zeigt. Die Regisseurinnen drehten den Film während der Renovationsarbeiten. Bilder von ausgehöhlten Korridoren und dem verschnörkelten Treppenhaus wechseln sich mit Interviews ab, in denen Bewohner von früher und Bauarbeiter von Geistern berichten.

Derweil lassen Duverdier und van Elmbt die Vergangenheit aufleben, indem sie Archivaufnahmen von Andy Warhol und Patti Smith im Chelsea Hotel auf die Mauern projizieren. Welch traumwandlerischer und melancholischer Nachruf auf das einstige Eldorado der Boheme!

Sternstunde Kunst: Dreaming Walls – Chelsea Hotel
Regie: Maya Duverdier / Amélie van Elmbt, USA 2022, 60 Minuten So, 5.3., 12.00 SRF 1