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200 Euro Bargeld hat Roland Meyer de Voltaire in einer Schublade – falls ihm die Bank das Konto sperrt. Sein Klavier hat er für die nächste Miete verpfändet. Das Filmporträt «Wie ein Fremder» setzt am Tiefpunkt ein. Sechs Jahre lang begleitete Aljoscha Pause den Musiker auf dessen holprigem Weg, im Pop-Business Fuss zu fassen. Wieder Fuss zu fassen. Denn mit seiner Band Voltaire hatte es der heute 43-Jährige schon einmal fast geschafft: Plattenvertrag, TV-Auftritte, Lobeshymnen. Aber kein kommerzieller Erfolg. Nun zeigt uns Pause einen zweifellos begabten Komponisten und Sänger, der nicht so recht vom Fleck kommen will. Trotz Wiederholungen ist das fesselnd. Schonungslos ist der Einblick in Meyer de Voltaires Leben: Eben noch sass er entrückt am E-Piano, nun kocht er sich einsam sein Nachtessen – nach dem Rock ’n’ Roll das Kartoffelschälen. Schonungslos auch der Einblick in die Mechanismen des Musik-Business. Es hat aber auch etwas Tröstliches, dass da einer nicht von seinem Traum ablässt.
Wie ein Fremder – eine deutsche Popmusik-Geschichte
Regie: Aljoscha Pause
D 2020, 5 Folgen à 54 Minuten
Sa, 17.4., ab 20.15 3sat
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