Fritz Bauer (1903–1968) war Jurist, Sozialdemokrat und jüdischer Herkunft. Nach dem Krieg kehrte er aus dem skandinavischen Exil zurück, um in seiner Heimat als Generalstaatsanwalt von Hessen historisch Wichtiges zu leisten. Was den Zweiten Weltkrieg betraf, galt das Prinzip ­­
des Unter-den-Teppich-Kehrens. SS-Mitglieder waren wieder installiert in Politik und Gesellschaft. Es herrschte eine Unkultur des Verschweigens und Vergessens. Dagegen ging Bauer an, bis es 1963 zu den Ausschwitzprozessen kam. Es ist das grosse Verdienst Bauers, dass die Taten des NS-Regimes nicht ungesühnt blieben. Zum andern: Ihm ist es auch zu verdanken, dass sich die Deutschen mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert sahen.
Die französische Filmemacherin Catherine Bernstein versammelt für ihr bündiges Porträt zum Teil bekanntes historisches Material. Bauer wird als unbeug­samer, ja geradezu furchtloser Kämpfer für seine Sache gezeigt.

Fritz Bauer – Generalstaatsanwalt. 
Nazi-Jäger
Regie: Catherine Bernstein
F 2018, 56 Minuten
Di, 28.5., 21.55 Arte