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Der Philosoph Jean-Paul Sartre bezeichnete ihn als «ersten Filmregisseur». Und betrachtet man das monumentale Gemälde «Das Sklavenwunder», weiss man, was Sartre meinte: Jakopo Tintoretto (1519–1594) versah das Bild mit einer Theatralik, wie sie für die Malerei der Spätrenaissance so gar nicht typisch war. Der Venezianer war ein Rebell: Er malte mit starkem Pinselstrich, beliess Figuren im Hintergrund jedoch geisterhaft vage. Und er führte auf einem Bild Szenen zusammen, die chronologisch nacheinander passieren. Damit machte er sich schon zu Lebzeiten einen Namen.
Arte führt in diesem Dokfilm durch das Leben des Jakopo Tintoretto und vor allem durch die Stadt, der er stets verbunden blieb. Der Zuschauer erlebt so die Farbenwelt, die Tintorettos Schaffen prägte; die schmalen Gassen, die einen vom Licht ins Dunkel und wieder ins Licht führen. Der Film zeigt aber auch, wie Tintoretto in der Moderne einen zweiten Durchbruch erlebte. Denn Künstler wie Auguste Renoir und Jackson Pollock liessen sich von ihm inspirieren. Und noch heute fasziniert dieser expressive Pinselstrich.
Tintoretto und das neue Venedig
Regie: Erminio Perocco
D 2019, 53 Minuten
So, 8.12., 15.15 Arte
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