Dodo Reggae und deutliche Worte «uf Züritütsch»
Mit seinem Partysound verzaubert Dodo Kids und Teenies. Und deren Eltern. Denn im fidelen Zürcher steckt mehr als angenommen.
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Kulturtipp 24/2011
Letzte Aktualisierung:
05.03.2013
Frank von Niederhäusern
Seit zwei Monaten wogt eine «Aha»-Welle durch die Schweiz. «Das ist ja der Dodo!», sagen überraschte Eltern, wenn sie die Lieblings-CD ihrer Kinder anschauen. Ja, es ist der Dodo, der zurzeit mit «Funkloch» Kinderzimmer und Clubbühnen beschallt: Dominik Jud aus Wallisellen, der 1999 als Teilnehmer der TV3-Reality-Show «Expedition Robinson» zum Liebling der Nation wurde.
Seither hat sich die Welt verändert, und der naive Sympa...
Seit zwei Monaten wogt eine «Aha»-Welle durch die Schweiz. «Das ist ja der Dodo!», sagen überraschte Eltern, wenn sie die Lieblings-CD ihrer Kinder anschauen. Ja, es ist der Dodo, der zurzeit mit «Funkloch» Kinderzimmer und Clubbühnen beschallt: Dominik Jud aus Wallisellen, der 1999 als Teilnehmer der TV3-Reality-Show «Expedition Robinson» zum Liebling der Nation wurde.
Seither hat sich die Welt verändert, und der naive Sympathling mit den Rastalocken und dem lustigen «Robinsong» ist zum glatzköpfigen Profimusiker geworden. «Funkloch» ist ein perfekt produziertes Popalbum mit lüpfigem Sound zwischen Reggae und Hip-Hop, Funkrock und Balkanbrass. Und Dodo live ist ein fröhliches Spektakel mit superber Band.
Seine Musik bewegt
Dodo & The Liberators bringen auch angegraute Häupter in Bewegung, zumal zur Musik Texte erklingen, die aufhorchen lassen. In breitem «Züritütsch» singt er mit witzigen, deutlichen Worten von Liebe und Sex. Noch öfter aber besingt er soziale Missstände wie Ausgrenzung und Unterdrückung. In Interviews betont er, ein politischer Mensch zu sein, und nennt als Vorbilder Gandhi und Mandela. Keine leeren Worte, Dodos Horizont ist tatsächlich weit. Geboren 1977 in Kenia und aufgewachsen in Abidjan, kam er als Sechsjähriger mit seinen Eltern zurück in die Schweiz. Bis heute reist der wache Zeitgenosse durch Afrika oder Indien.
Sein halbes Leben hat Dodo schon mit Musikmachen verbracht. Mit dem Soloalbum «Endlich» hat er 2006 sein Profil gefunden. 2009 folgte «Reggae Against The Machine», und letztes Jahr hat er die CD «Bittersüessi Pille» der Berner Rapperin Steff La Cheffe produziert. «Funkloch» ist der bisherige Höhepunkt einer Karriere, die Dodos Fans noch viel beschwingte Musik bescheren möge. Und Texte, die auch zum Denken anregen.
[CD]
Funkloch
(Bakara/
Nationbiz-
tribution
2011).
[/CD]