Die Kosmonauten Oleg und Kasimir driften seit Jahren im All, vergessen von der Welt. Die beiden stehen sinnbildlich für die anderen Figuren im Stück mit dem unförmigen Titel «Die letzte Botschaft des Kosmonauten an die Frau, die er einst in der ehemaligen Sowjetunion liebte». Auch sie sind verlorene, einsame Seelen: Zum Beispiel Nastassja, Kasimirs Tochter, die als Tänzerin in einem Londoner Nachtclub arbeitet. Ab und zu schaut sie noch in den Himmel, um ein Zeichen ihres Vaters zu entdecken. Oder Keith, der mit Vivienne in einer erstarrten Beziehung lebt, sich in Nastassja verliebt und plötzlich verschwindet. Vivienne macht sich auf die Suche nach ihm und trifft auf den Ufo-Forscher Bernard, der Kontakt zu Ausserirdischen sucht.
Identitätssuche
Acht Menschen begegnen sich in den 42 Szenen immer wieder neu. «Der Autor David Greig spielt mit den Ähnlichkeiten
der Figuren», erklärt Regisseur und Winkelwiese-Leiter Stephan Roppel. «Auf die Frage, wie wir glücklich werden, versuchen sie, Antworten zu finden, aber geraten dabei ins Stocken – und scheitern beim Versuch, ihre Gefühle in Worte zu fassen.» 2008 hat Roppel bereits Greigs Stück «Pyrenäen» im Theater Winkelwiese inszeniert, das inhaltlich eng mit der aktuellen Produktion verbunden ist. «In beiden Stücken geht es um das Motiv der Identität, um Menschen, die sich mit ihren Wünschen nach einem anderen Leben konfrontieren», sagt er. Der Regisseur erkennt in Greigs melancholischem Stück auch Hoffnungsschimmer und gar eine Ermutigung an die
Menschen zum Aufbruch: «Die Figuren werden von der Auflehnung gegen die Einsamkeit
vorangetrieben, dennoch kommt es immer wieder zu Glücksmomenten.»
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