Mafiaterror und korrupte Beamte, Wirtschaftskrise und instabile Regierungen – das Italien der späten 1970er-Jahre ist wahrlich ein chaotisches Land – «un gran casino», wie uns Salvatore Giammaresi (Edoardo Buscetta) glaubhaft versichert. Der 10-jährige Schüler aus Palermo muss es wissen. Sein Leben dreht sich im Sommer 1979 nicht nur um den ersten Liebeskummer und die Eskapaden der älteren Schwester, sondern bald auch um Geschehnisse in der Stadt, über denen der Schatten der Mafia hängt.

«Die Mafia mordet nur im Sommer» ist eine italienische Serie, die in Originalsprache und mit Untertiteln in der Arte-Mediathek zu sehen ist. Der Zwölfteiler verschmelzt geschickt Coming-of-Age Komödie mit Historiendrama. In den Abenteuern von Salvatore, dem linken Aktivismus seiner Schwester und den Bemühungen der Eltern um eine bessere Zukunft spiegeln sich immer wieder Italiens Politik und Gesellschaft jener Zeit. Das ist sehr amüsant, wenn die Serie mit viel Biss Machismo, faule Beamte und Priester vorführt, die mit der Mafia kollaborieren.

Das ist aber auch harte Kost, wenn den Mafiajägern ein Denkmal gesetzt wird. Hinter all den ermordeten Polizisten und Journalisten stehen auch traumatisierte Familien. Und eine traumatisierte Gesellschaft.

Die Mafia mordet nur im Sommer
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