Die schönste Stelle von Gustav Mahlers 9. Sinfonie ist ihr Schluss. Nicht die sphärischen Schlusstakte, diese «Vision des Scheiterns», über die Mahler ­die Tempoangabe «ersterbend» schrieb. Nein, das Schönste passiert, wenn der Tod quasi vorbei ist, wenn es nach 80 Minuten endlich still wie in einem Cellobauch ist, wenn der Physiker kein akustisches Ereignis mehr feststellen kann. Zwei Minuten und zehn Sekunden lang dauerte diese Stille zum Beis...