Zum Interview mit der DRS-2-Chefin Franziska Baetcke, kulturtipp 21/12
Der Konzertmitschnitt vom Lucerne Festival am Mi, 15.8., war wieder einmal ein «Meisterstück» einer fehlerhaft geplanten Konzertübertragung: Da wird minutenlang zwischen den Stücken moderiert, am Schluss aber die bewegende Kammersinfonie von Schostakowitsch mittendrin abgebrochen. Es wäre doch einfach gewesen, bei den zu Beginn übertragenen Teilen Bachs etwas wegzul...
Zum Interview mit der DRS-2-Chefin Franziska Baetcke, kulturtipp 21/12
Der Konzertmitschnitt vom Lucerne Festival am Mi, 15.8., war wieder einmal ein «Meisterstück» einer fehlerhaft geplanten Konzertübertragung: Da wird minutenlang zwischen den Stücken moderiert, am Schluss aber die bewegende Kammersinfonie von Schostakowitsch mittendrin abgebrochen. Es wäre doch einfach gewesen, bei den zu Beginn übertragenen Teilen Bachs etwas wegzulassen, da es sich sowieso nur um Ausschnitte handelte, und stattdessen Schostakowitsch in voller Länge zu bringen. Eine grandiose Fehlleistung. Wie wird das erst, wenn die neue DRS-2-Strukturreform kommt? Es packt einem das kalte Grausen.
Johannes Anders, Nürensdorf ZH
Weitere Meinungen zum Interview
Die Abrissbirne gegen die Mauern von DRS 2 darf nicht zuschlagen. Da müssen diesen hervorragenden Moderatorinnen und Moderatoren wie Roland Fleig, Gabriela Kaegi oder Katharina Kilchenmann ja die Tränen kommen. In Anlehnung an Heinrich Heine kann ich nur sagen: «Denk ich an die Schweiz und speziell an DRS 2 in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.»
Siegfried Eisele, Salem (D)
Mit Entsetzen habe ich von der geplanten Umstellung bei DRS 2 gelesen. In der «Carte blanche» steht richtig: Kahlschlag! Gibt es im Zeitalter des Internets nicht eine Unterschriftensammlung gegen diese unselige Idee? Wenn jeder DRS-2-Hörer drei Freunde zum Unterschreiben eines Aufrufs auffordert, kann dies doch etwas bewirken. Wer kann eine solche Internet-Plattform erstellen?
Anna Barbara Marti, Burgdorf BE
Frischer Wind bei DRS 2, wenn er denn nötig sein sollte, heisst nicht, aufgeregt und hektisch zu moderieren. Da werden oftmals Sprachfetzen mit Musik vermischt – noch mehr dieser Art ist unerträglich.
Sonja Sandmeier, Basel
Nachdem ich dieses Interview gelesen hatte, musste ich einen Grappa trinken, um einschlafen zu können. Dermassen wütend war ich. DRS 2 hat mit Abstand das beste Radioprogramm. Man kann es nur noch schlechter machen. Für seichte Unterhaltung gibt es genug andere Sender. Weltweit leidet unsere Gesellschaft an Aktionismus.
Wilfried Kürth, Brig VS
Dieses Interview lässt Schlimmes befürchten: Ich kann Alex Bänningers Ausführungen dazu in der «Carte blanche» gut verstehen. Ich bezweifle sehr, dass man mit diesen Neuerungen Hörer gewinnen – aber treues Publikum an Sender wie SWR 2 verlieren wird.
Helga Lutz-Weiskönig, Basel
Kurze Informationen zu einem Komponisten, Werk oder Interpreten bei DRS 2 sind erwünscht. Aber aus meiner Sicht gibt es immer wieder ganze Textpassagen, die weder informativ noch witzig sind. Sie scheinen nur der Profilierung des Moderationsteams zu dienen. Es wäre erfreulich, wenn die SRG den Kundenwünschen mehr Gehör schenken würde.
Ursula Spring, per Mail
Das junge Publikum von Radio DRS 2 wandert nicht ab, weil kulturelle Sendungen angeblich veraltet sind, sondern wegen der neuen Medien. Mit «Easy Listening» vergrault der Sender aber Jung und Alt, die Ansprüche an den Gehörsinn stellen. Sie werden auf Bayern 4, SWR 2 und France Musique umschalten. Ist der Kulturauftrag nicht mehr erfüllt, verlieren die Radiogebühren ihre Legitimation.
Thomas Läubli, Zürich