Begonnen hat alles im Jahr 1986 in Schaffhausen. Nach dem Abschluss am Medien-Ausbildungs-Zentrum (Maz) in Luzern suchte Daniela Lager ihre erste Stelle. Fündig wurde sie bei Radio Munot. «In der Ausbildung hatte ich gemerkt, dass ich lieber spreche als schreibe», erinnert sie sich. Demnächst wird sie wieder in Schaffhausen zu hören sein: Sie moderiert die Sendung «Persönlich» von Radio SRF 1. Von «Back To The Roots» kann aber nur bedingt die Rede sein. Lager ist in Zürich geboren und bis heute überzeugte Grossstädterin: «Ich weiss nicht, ob ich fürs Land gemacht wäre», lacht sie.
Mit Begeisterung bei Pionierprojekten
Unter anderem waren es dieses Lachen und ihre authentische Ausstrahlung, die Lager eine beeindruckende Karriere ermöglichten. Auf Radio Munot folgten Radio Z, TeleZüri und Tele24, die Schweiz-Fenster von RTL und ProSieben. «Ich war begeistert von all diesen Pionierprojekten», sagt sie, um ihren Erfolg sogleich zu relativieren: «Eine Karriere ist im besten Fall zu 60 Prozent planbar, der Rest geschieht einfach. Und ich hatte oft Glück.» Mit dem Wechsel zum damaligen SF DRS hatte aber selbst sie nicht gerechnet. «Ich dachte, die wollen keine mit dem Stempel ‹Privat-TV› auf der Stirn.» Bei «10 vor 10» fand sie ihre Traumredaktion und sagt aus heutiger Warte: «Pilotprojekte können auch ermüden. Ich lernte das Etablierte bald schätzen und das Zusammenarbeiten mit Leuten, die sich nicht ständig neu erfinden müssen.»
Nach 13 Jahren «10 vor 10» zog sich Daniela Lager vom Bildschirm zurück, weil vieles zur Routine geworden war. Zudem hat sie erfahren, «dass das überall Erkanntwerden bei vielen angenehmen auch Schattenseiten hat». Heute realisiert sie für «10 vor 10» redaktionelle Beiträge, was früher aus zeitlichen Gründen kaum möglich war.
Ausgleich zum hektischen News-Journalismus
Möglich wurde auch ein zweites Standbein: «Die Moderation von ‹Persönlich› ist ein guter Ausgleich zum hektischen News-Journalismus.» Lager und ihre Kollegen bekommen für den Sontagmorgen-Talk nur die Sendeorte vorgegeben, ihre Gäste suchen sie selbst. Eine Freiheit mit Tücken, wenn sich etwa herausstellt, dass ein angepeilter Gast bereits im «Persönlich» zu hören war. Die Sendung wird seit 1976 ausgestrahlt. Für Lager ist die erneute Radioarbeit auch Herausforderung: «Das ungezwungene Plaudern ist eine hohe Kunst und wird unterschätzt.»
Ihre Gäste in Schaffhausen wird Lager im edlen Restaurant Güterhof am Rheinufer empfangen. Sie freut sich auf die besondere Live-Atmosphäre und ein Publikum, in dem sie allenfalls noch bekannte Gesichter erkennen wird von damals, als alles für sie begonnen hatte in Schaffhausen.
«Persönlich» aus Schaffhausen
So, 14.4., 10.00 Radio SRF 1
Öffentliche Übertragung aus dem Restaurant Güterhof Schaffhausen
Daniela Lagers Kulturtipps
BUCH
Jordan B. Peterson: 12 Rules For Life – An Antidote To Chaos (Penguin Random House 2018)
«Das Buch hätte ich nie gekauft, es klingt so unsäglich nach Ratgeber. Ich bekam es geschenkt, und es liest sich sehr gut. Der kanadische Psychologe Peterson regt an zum Nachdenken über das eigene Verhalten.»
FILM
Bryan Singer: Bohemian Rhapsody (USA/GB 2018)
«Ich war kein glühender Queen-Fan, doch als ich den Film sah, sprangen mir intensive Jugenderinnerungen entgegen.»
ZEITSCHRIFT
Hochparterre
«Architektur prägt unser Leben.Und wenn ich durch Städte gehe, will ich wissen, warum was wie gebaut ist. Deshalb lese ich das ‹Hochparterre›.»