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Gesungener Klartext
Im Titelsong «The Capitalist Blues» singt sie zur Begleitung einer schön rumpelnden Brassband aus der Perspektive einer Frau, die in einer «kalten, kalten Welt» lebt, «in einem Meer von Haien schwimmend». Leyla McCalla findet auf ihrem dritten Solo-Album deutliche Worte für reale Tatbestände: «Money Is King» wäre ein weiterer Songtitel, musikalisch als lüpfiger Calypso daherkommend. Auch bei «Aleppo» ist klar, was gemeint ist. In einem anderen Song klagt sie Wasservergiftung an.
Und immer ist da die nie dunkel-depressive, vielmehr leichthändige Musik zum ernsten Klartext: Rara aus Haiti, Zydeco, Cajun und Jazz aus ihrer neuen Heimat New Orleans. Hierhin ist die gebürtige New Yorkerin mit haitianischen Vorfahren vor zehn Jahren gezogen. Die Stile vertragen sich gut im Nebeneinander von englisch oder kreolisch Gesungenem. Interessant: McCalla (33) verzichtet auf ihr Hauptinstrument Cello.
Leyla McCalla
The Capitalist Blues
(Jazz Village/Musikvertrieb 2019)
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