Der Urner Tsches(laus) Krupski (1882–1940) war ein Tausendsassa. Er hat fotografiert, geschreinert, gefilmt – und vor allem Volksmusik gesammelt. Der passionierte Klarinettenspieler trug über 900 alte Urner Tänze aus dem 19. Jahrhundert zusammen. 45 Titel aus dieser riesigen Sammlung hat er für fünfstimmige Bauernmusikgruppen arrangiert. «Bauernmusik»: So nannte man die «Ländlermusik» vor dem Ersten Weltkrieg. Eine solche Kapelle pflegt das Erbe von Krupski ganz ak­tuell. Auf dem Album «Tsches nicht Jazz» interpretiert das Urner Quintett mit dem Namen Bauernmusik Altdorf eine Auswahl aus Krupskis Sammlung für heutige Ohren. Zwei Arrangements stammen von Tsches’ Bruder Stanislaus, der unter dem Namen Hanns In der Gand national bekannt war, als Sammler und Soldatensänger. Als Reverenz hört man In der Gand auf der Platte mit dem Lied «D Silener Büäbä» in der Originalaufnahme von 1921.    

Bauernmusik Altdorf
Tsches nicht Jazz. Tanzmusik aus dem 19. Jahrhundert
(Mülirad/Phono-Vertriebs GmbH 2015).