Entschleunigter Gummi-Pop
Da träumt einer davon, König zu sein, auf einem Thron zu sitzen und keinen Finger mehr krümmen zu müssen. Und er singt dies so cool verknautscht – nein: verschlafen, wie wenn er noch im besonnten Bett liegen und sich dämmrig in den Tag äugen würde. Solche und ähnliche Songs legt das Quartett Hank auf seinem fabelhaften ­Debütalbum vor, dessen Titel «Gossip» (Plauderei) auf Texte wie Musik zutrifft. Denn ihre unbeschwert erzählten Randzeiten-Erlebnisse packen die jungen Basler in einen Sound, den sie selbst am treffendsten benennen: Gummi-Pop. Ihre Gitarren klingen wie in Zeitlupe zerdehnt, Bass und Schlagzeug geben einen lethargischen Puls vor, und der Sänger nuschelt sich durch seine fantasierenden Zeilen. Gerade wähnt er sich in «San Tropé», um kurz später durch die Grossstadt-Wildnis zu schlendern auf der Suche nach einem Schlafplatz. Oder so. Eine höchst vergnügliche CD mit Entschleunigungs-Potenzial.

Hank
Gossip
(Radicalis Music 2019)