Verneigung vor dem Meister
Schon wieder ein Tribute-Album mit Covers, und erst noch für einen längst Verstorbenen. So möchte man klagen. Doch das Projekt «Faber Nostrum» überrascht positiv. Es widmet sich in 15 Beiträgen dem grossen italienischen Liedermacher Fabrizio De André (1940–1999). 20 Jahre nach seinem Tod hat sich eine Reihe jüngerer italienischer Indie-Musiker daran gemacht, seine Lieder frisch zu interpretieren. Eine erfreuliche Sache. Erst recht, weil die aktuelle italienische Musik diesseits der ­Alpen praktisch unbekannt ist – mit Ausnahme von Älteren wie Paolo Conte, Gianna Nannini oder Eros Ramazzotti. Zwei ­Effekte können sich dank «Faber Nostrum» einstellen: Man lernt eine schöne Anzahl von Interpreten aus der italienischen Indie-­Szene kennen und wird auf den Meister ­Fabrizio De Andrè aufmerksam. Beides lohnt sich auf jeden Fall. Übrigens: De André wurde von Freunden «Faber» genannt.

Diverse
Faber Nostrum
(Sony 2019)