Grosses Solo für Mandoline
Chris Thile hat sich als Mandolinen-Spieler in vielfältiger Form hervorgetan, ob in Neo-Folk-Bands, in Kollaborationen mit Jazz-Pianist Brad Mehldau oder Cellist Yo-Yo Ma. Corona hat ihn vor Jahresfrist auf sich selbst zurückgeworfen: Seine Radio-Show wurde eingestellt, Konzerte fielen aus. In einer ehemaligen Kirche bei New York ist so sein erstes Solo-Album entstanden. Ob das Buffy Sainte-Maries Vertonung von Leonard Cohens Gedicht «God Is Alive Magic Is Afoot» ist, der vierte Satz aus Béla Bartóks ­Sonate für Solovioline oder eine Bluegrass-Adaption – immer versteht es Thile, sein Instrument stimmig zum Klingen zu bringen. Im Zentrum des Albums steht eine dreiteilige Eigenkomposition mit dem Titel «Salt (In The Wounds) Of The Earth». Dem ­stilistischen Alleskönner ist wieder Formidables gelungen.

Chris Thile
Laysongs
(Nonesuch 2021)