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Ein frühlingsfrischer Haydn
Das Experiment ist gewagt. Doch es macht Sinn, und das Resultat überzeugt. Die gefeierte Zürcher Akkordeonistin Viviane Chassot spielt mit dem Kammerorchester Basel Klavierkonzerte von Joseph Haydn (1732–1809). Der Wiener Klassiker war für seine offenen Ohren bekannt und experimentierte gerne mit speziellen Instrumenten wie dem Clavichord. Das Akkordeon war damals noch nicht erfunden. Chassot (38) konzertiert weltweit mit Werken klassischer und Neuer Musik, und sie wagt sich weit in Jazz und Folklore vor. Haydns Musik sieht sie wesensverwandt mit der Melodieseligkeit alpiner Volksmusik. Deshalb sei sie wie gemacht für das Akkordeon, sagt sie im Booklet. Schon 2009 hat Viviane Chassot eine Auswahl seiner unzähligen Klaviersonaten adaptiert, was Starpianist Alfred Brendel zu Begeisterungsstürmen hinriss. Nun doppelt sie nach mit vier von Haydns Klavierkonzerten, die man in solcher Frühlingsfrische noch kaum gehört hat.
Viviane Chassot
Haydn
Keyboard Concertos
(Sony 2017).
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