Sie wagt sich ans «unspielbare» Konzert
Immer wieder schreiben Komponisten Notenläufe, die von den ­entsprechenden Instrumenten gar nicht gespielt werden können. So lehnte Leopold Auer die Uraufführung des Violinkonzerts in D-Dur von Peter Tschaikowsky ab: Es sei unspielbar. Tschaikowsky nahm prompt Änderungen vor. Dass ­seine Ur-Fassung spielbar ist, zeigt nun Sarah Christian. Die 30-jährige Geigerin aus Augsburg wagt sich damit an ein Werk, das zu den technisch schwierigsten zählt. Doch sie weiss sich getragen von ihrer «musikalischen Familie», der Kammerphilharmonie Bremen, wo sie als Konzertmeisterin wirkt. Und tatsächlich überzeugt die Einspielung durch eine fast brausende Vitalität und eine brillante Transparenz. Tschaikowsky hatte das Konzert am Genfersee komponiert. Dort entstand auch das Sextett «Souvenir de Florence» auf der zweiten Hälfte des Albums.

Peter Tschaikowsky
Violinkonzert in D-Dur Souvenir de Florence
(Berlin Classics 2021)