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Brahms mit Bratsche
Sie durfte noch nicht einmal die zweite Geige spielen. Lediglich als Alternative bezeichnet Brahms die Bratsche im Opus 120 Nr. 1 und Nr. 2, wenn er schreibt: «Sonate für Klarinette (oder Bratsche)». Welche wunderbare Welt sich hinter diesem «oder» verbirgt, enthüllen Bratschist Antoine Tamestit und Pianist Cédric Tiberghien. Da ergiesst sich in den tiefen Lagen der Bratschenklang so warm, weich, wummernd und singt in der Höhe mit einer solch unaufgeregten Wehmut, dass daneben manches Cello einpacken könnte. Manches Cello – aber nicht Tiberghiens Klavier, das die innig umwölkte Klangwelt der Bratsche aufnimmt und mit einem individuellen Klang jenseits der Steinway-Perfektion aufhorchen lässt. Kein Wunder, haben die beiden doch als Pendant zur Stradivari-Bratsche von Tamestit einen historischen Bechstein-Flügel aus dem Jahr 1899 gewählt.
Johannes Brahms
Sonatas op. 120
Zwei Gesänge op. 91
(Harmonia Mundi 2021)
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