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Mezzosopranistinnen werden schäumen vor Wut. Denn der 35-jährige Counter-Tenor Franco Fagioli wildert mit dieser vor Liebesfreuden überquellenden Aufnahme in ihrem Garten. Nicht genug also, dass die mit Kopfstimme singenden Männer den Frauen in den letzten 20 Jahren im Barockrepertoire die grossen Rollen wegschnappten, nun macht ein vermeintlich dünnlippiger Counter den voll- mundigen Mezzo-Kalibern auch die grossen Rollen von Gioachino Rossini streitig. Der androgyne Held interpretiert reizvollerweise typische Hosenrollen: Also Männerpartien, die normalerweise von tiefen Frauenstimmen gesungen werden. Fagioli ist in den Opernszenen und Arien ein bravouröser Gestalter und hinreissender Virtuose. Seine Stimme vereint bebende Emotion und Stilsinn ideal, triumphiert mit Tieftönen.
Franco Fagioli
Rossini
(Deutsche Grammophon 2016)
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