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Aus dem zweiten Jahr des Ersten Weltkrieges – 1915 – stammen die beiden gegensätzlichen Meisterwerke «En blanc et noir» von Claude Debussy und die Walzerkette «Le ruban dénoué» von Reynaldo Hahn. Seinen mittleren Satz widmete Debussy dem Gedenken eines an der Front gefallenen Leutnants: Er schuf durch das Aufeinanderprallen des Chorals «Ein feste Burg ist unser Gott» mit einem Zitat aus der «Marseillaise» ein kulturkämpferisches Schlachtgemälde. Als aktiver Kriegsteilnehmer verzichtete Reynaldo Hahn auf derlei Dramatik, doch Walzerseligkeit kommt bei ihm nie so recht auf. Seine Komposition klingt wie ein melancholischer Abgesang auf diesen Tanztyp. Das Klavierduo Tal & Groethuysen bietet diese Raritäten mit verführerischer Eleganz dar und ergänzt sie mit den ebenfalls 1915 entstandenen Stücken «Pour bercer un convalescent» von Hahn.
Claude Debussy, Reynaldo Hahn
1915
(Sony 2015).
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