Diva mit Bart
Eine Frau singt einen Mann, der eine Frau singt. Wo gibts so was? Auf dem ­Album von Cecilia Bartoli. Und wenn es eine Sängerin in die hochvirtuose Sphäre des Kastraten Farinelli (1705–1782) schafft, dann sie. Die Luft ist dünn dort – wortwörtlich mit Phrasen von 22 Sekunden Länge («Alto Giove»), mit halsbrecherischen Koloraturen («Cleo­patra») oder Melodien von schönster Schlichtheit. Aber La Bartoli steht ihren Mann mit hörbarem Genuss.

Cecilia Bartoli
Farinelli
(Decca 2019)