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Turbulente Jonglagen und Seitensprünge
Aus Katalonien melden sich seit jeher eigenwillige Kulturschaffende aller Art. Der junge Pianist Xavi Torres überrascht mit einem Pianojazz, den er selbst «jenseits der musikalischen Komfortzone» ansiedelt. Diese Ansage sowie der Titel seines neuen Trioalbums machen hellhörig, aber auch stutzig. Doch Torres (26) und seine Langzeitfreunde Joan Terol (Drums) und Vic Moliner (Bass) spielen tatsächlich im besten Sinne unbequem. Zudem verleihen sie bekannten und tradierten Jazz-Formeln einen frisch leuchtenden Anstrich. Das Trio jongliert mit Harmonien auf derart verspielte Art, dass das Zuhören leichten Schwindel erregt, aber gerade deshalb Spass macht. Für weitere Turbulenzen sorgen vertrackte Rhythmen, Seitensprünge in Pop- und Rock-Muster sowie in die an sich elektronisierte Ästhetik von Minimal-Loops. Ein Glück, müssen auch die drei hyperaktiven Jungspunde mal Balladen-Pausen einlegen.
Xavi Torres Trio
Unknown Past
(Berthold Records 2017).
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