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Happyjazz mit Hintergedanken
Jazzer haben es in der Regel nicht so mit der Politik. Oder sie erklären ihre Lebenshaltung des «anything goes» keck zur angewandten Gesellschaftskritik. Erstaunlich also, dass ausgerechnet fünf verspielte Südländer ein Konzeptalbum mit politischen Hintergedanken vorlegen. Das Quintett Trempera nennt seine CD «Saturnalia», spielt damit auf dekadente Festivitäten antiker Römer an und vergleicht diese mit aktuellen Auswüchsen wie Korruption, Steuerflucht oder Rassismus. Dies freilich mit doppelbödigem Humor, denn die Musik von Trempera kommt als fröhlich verspielter Modern Jazz daher, dessen Hinterhältigkeit in akustischen Stolperfallen sowie Texten des Gastpoeten Sam Herman durchschimmert. Dass bei Trempera Katalanen und Andalusier zusammenspielen, ist wohl eher als Schicksalsfügung denn als Statement zu werten. Zumal noch ein Italiener mit an Bord ist.
Trempera
Saturnalia
(Berthold Records 2018)
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