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Jazz gebe ihm die Freiheit zu improvisieren, sagte Tigran Hamasyan einst in einem Interview. Die dazu passende Sprache aber habe er der armenischen Musiktradition entlehnt. Tatsächlich mischt der Pianist aus Yerevan seinen verschiedenen Musikprojekten oft kaukasische Harmonien und Metren bei. Sein neues Album widmet er der sakralen Chormusik seiner Heimat. Er adaptiert Kompositionen aus dem 5. bis 20. Jahrhundert, begleitet vom Yerevan State Chamber Choir. «Luys i Luso» (Licht aus Licht) ist dennoch ein Jazzalbum. Tigrans Arrangements sind offen: Sowohl er selbst wie auch die Singenden nutzen diesen Freiraum für Improvisationen. Damit führt der 28-jährige Musiker eine Tradition weiter, welche die armenische Musik seit jeher prägt. Schon im 12. Jahrhundert wies Komponist Nerses Shnorhali die Interpreten explizit zum Improvisieren an. Für «Luys i Luso» trifft sich Tigran mit seinen Ahnen zur Jamsession.
Tigran Hamasyan
Luys i Luso
(ECM 2015).
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