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Sensible Klangpoetin
Lassen sich alte deutsche Gedichte als Jazzsongs vertonen? Tamara Lukasheva hat es gewagt und legt auf ihrem ersten Soloalbum eine Reihe bezaubernder Klang-Übersetzungen vor. Clemens Brentanos «Singet leise» singt sie leise und als romantische Ballade. Einen Vers der mittelalterlichen Mystikerin Hildegard von Bingen packt sie in eine betörende Klangschlaufe. Rainer Maria Rilke erklingt als wirbliges Capriccio, Novalis als schwül flirrendes Klangbild. Stimmig vertont sie auch einen Text ihrer 2010 verstorbenen Landsfrau Asia Klimanova. Dazu kommen vier Instrumentalstücke, über die Lukasheva ihren sirenenhaften Sopran wortlos tanzen lässt. Die in Köln lebende, 32-jährige Ukrainerin irrlichtert seit zehn Jahren durch die europäische Jazzszene: als gefeierte Sängerin, Pianistin, Bandleaderin, Komponistin. Mit diesem Album zeigt sie sich als sensible Klangpoetin.
Tamara Lukasheva
Gleichung
(WismArt 2021)
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