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Der dritte Weg
Wenn sich Pianisten heute alleine ins Studio setzen, heben sie oft zu ausladend improvisierten Suiten an. Oder aber sie spielen ein klar strukturiertes Konzeptalbum ein. Marc Perrenoud findet zur Synthese des dritten Weges: Er verfolgt zwar klare Ideen, lässt sich aber treiben. Dies gilt für die Interpretation von Standards wie Jerome Kerns Heuler «All The Things You Are» oder John Coltranes mystischer Ballade «Naima», die er auf neuartige Weise erkundet. Bei seinen eigenen Stücken geht der 35-jährige Genfer von kurzen, zuweilen glasklaren Themen aus, die er als «band of one» zu breitenwirksamen Szenerien ausmalt. Wie schon auf seinen Trioalben (bald erscheint das vierte) begeistert Perrenoud durch Klangvielfalt und Ideenreichtum. Sein erstes Soloalbum erklingt deshalb in erfrischender Vitalität – inspiriert vom bunten Treiben im Beiruter Stadtteil Hamra, wo er letztes Jahr für einige Monate lebte.
Marc Perrenoud
Hamra
(Unit 2016).
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