Kunstvoll kauzig
Die Zeit scheint bei ihm keine Rolle zu spielen. Hans Hassler gestaltet sie so, wie es ihm beliebt, gerade ins Zeug passt. Genauso erklingt die Musik des 72-jährigen Churers: immer mal wieder, immer anders und immer intensiv. Die Bergmusik seiner Jugend, die Klassik und den Jazz reibt er an dem, was Improvisation heisst oder Jetztmusik. Lange war der Akkordeonist in diesem, auch geografischen und personellen Mischbereich anzutreffen: in den Szenen von Zürich, Luzern, Wien – mit der Band Habarigani, dem Avant­core-Trio Koch–Schütz–Studer oder dem ­Vienna Art Orchestra. Vor neun Jahren erst legte er sein Solodebüt vor mit ­dem kurligen Titel «sehr schnee, sehr wald, sehr». Auch seinen Zweitling nun betitelt der Musik- und Lebens-Künstler kauzig. Die Musik darauf ist im besten Sinne einzigartig, weil substanziell frei, ernsthaft humorvoll und kreativ. Fachleute sprechen schon von «Hassler-­Musik».

Hans Hassler 
wie die zeit hinter mir her
(Intakt 2017).