Grenzenlos flatternde Songs
Als würde man ein wiedergefundenes ­Album mit vergilbten Ferienfotos durchblättern: So klingt die neue CD von ­Fabiana Striffler. Die Geigerin aus Berlin schwelgt durchs Italien der 1960er-Jahre, durch die Weiten der ländlichen USA in den tristen 70ern und switcht zurück zum ersten Besuch im gemütlichen Wien. Dabei ist die gebürtige Süddeutsche erst 33 Jahre jung. Doch ihre Klangwelt, die sie einfängt, bündelt und farbenfroh ausbreitet, scheint ohne jegliche Grenzen. Selbst aus der Klassik stammend, flirtet sie mit psychedelischem Rock, schunkelt mit Nino Rota und Igor Strawinsky und knetet alles mit jazzy flatternden Strukturen zu eingängigen Songs. Durch das Album schleicht ein Leitthema, das sich stets anders offenbart. Für diesen Klangparcours hat Striffler fantastische Musikerkollegen aus der fiebrigen Berliner Szene um sich geschart. Wichtig zudem ihr Langzeitpartner und Kultbassist Greg Cohen.

Fabiana Striffler
Archiotíc
(Traumton 2021)