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Klangberichte von schlafwandlerischen Expeditionen sind en vogue. Zahlreiche Bands zwischen Jazz, Pop und Ambient liefern nächtliche Hörfilme. Dem Mysterium Traum seit Jahren auf der Spur ist der deutsche Perkussionist Dejan Terzic. Die zweite CD seines Quartetts Melanoia nennt er «Labyrinth». Terzic will den Traum als Irrgarten musikalisch aber nicht nur abbilden, sondern auch evozieren. Wer sich seine Stücke anhört, dämmert tatsächlich weg in jene Anderswelten, wo sich Logik und Kausalität auflösen wie treibende Wolkenfetzen. Diesen Effekt erzielt Terzic, indem er die Klanglinien seiner Kollegen Hayden Chisholm (Sax), Ronny Graupe (Gitarre) und Achim Kaufmann (Tasten) labyrinthisch verwebt. Die Stücke klingen aber keineswegs unwegsam, vielmehr bündeln sie gewohnte Arten des Hörens und Sehens zu neuen Parallel-Erlebnissen, die nur beim Träumen möglich sind.
Dejan Terzic Melanoia
Labyrinth
(Enja 2015).
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