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Urweisen im Jazzgewand
Die Musikkulturen Südosteuropas finden immer öfter Anklang im Jazzschaffen von jungen Migrantinnen und Migranten im Westen. Nach der Albanerin Elina Duni oder dem Armenier Tigran Hamasyan legt Ayça Miraç ein bezauberndes Debütalbum vor. «Lazjazz» kleidet die Kultur des bedrohten Schwarzmeervolkes der Lasen in moderne Jazztunes. Miraç ist in Deutschland aufgewachsen, von ihren Eltern aber für ihr kulturelles Erbe sensibilisiert worden. Sie lernte Lasisch, adaptierte uralte Tänze und vertonte Gedichte. Ihre ureigene Mixtur – der Lazjazz eben – geht unter die Haut: Melodien von simpler Schönheit und Harmonien in kaukasischer Polyfonie machen als archaische Weisen existenzielle Emotionen spürbar. Ayça Miraç widmet der klangvollen Sprache mit ihrer glasklaren Stimme den Solopart und lässt sich von Piano-Trio und Geige begleiten. Moderne Reverenzen erweist sie ihrem Vater, dem Lyriker Yasar Miraç, sowie Jazzpianist Bill Evans.
Ayça Miraç
Lazjazz
(Jazzhaus Records 2018)
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