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Der Film «Dogville» zeigte 2003, wie Gastfreundschaft in Gnadenlosigkeit umschlagen kann. Lars von Trier bediente sich dabei den Mitteln des Epischen Theaters. Umso gespannter war man auf die Bühnenadaption des Regisseurs Stephan Kimmig im Schauspielhaus Zürich. Die Geschichte um die verängstigte Fremde Grace, die in einem Dorf Schutz sucht und Gewalt erntet, bietet viel Raum für Empathie. Wie Lars von Trier bedient sich Stephan Kimmig aber einer abstrakten Umsetzung und stellt mit der kühlen Versuchsanordnung eine manchmal irritierende Distanz zum Geschehen her. Und so nimmt das Elend unerbittlich seinen Lauf, ohne dass es ins Mark trifft: Die anfangs hilfsbereiten Bewohner werden zum grausamen Mob, der die Fremde ausnützt und misshandelt. Katja Bürkle spielt die Ambivalenz der Figur Grace hervorragend, oszilliert zwischen Unterwürfigkeit, Opferbereitschaft und grausamer Rächerin.
Dogville
Bis Mo, 5.12. Schauspielhaus Zürich
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