Inhalt
Fliegen zu können, ist einer der grossen Träume der Menschheit. Für die 20-jährige Sofia in Milena Mosers neuem Roman ist die ungewöhnliche Gabe jedoch eine Qual. In ihrem Raumfahrttechnik-Studium liebt sie die Beschäftigung mit Flugkörpern aller Art, aber wenn sie selbst – ohne Hilfsmittel! – zum Flug abhebt, macht sie schlechte Erfahrungen. Während der Pandemie bricht sie ihr Studium ab, und um die Bodenhaftung zu behalten, legt sie an Gewicht zu.
So viel Gewicht, dass ihre beiden liebevollen Väter Giò und Santiago sich Sorgen machen und sie in eine kalifornische Klinik, die auf Sucht- und Stresserkrankungen spezialisiert ist, schicken. Hier schliesst Sofia zum ersten Mal Freundschaften und erfährt, dass Anderssein okay ist. Sie lernt sogar Menschen kennen, die wie sie über besondere Fähigkeiten, über «Superkräfte», verfügen. Das neue Buch der Schweizer Bestsellerautorin fokussiert zwar auf den ganz normalen Klinikalltag, ist aber mit fantastischen Elementen ausgestattet.
Leider gelingt diese Mischung aber nicht so richtig – das Surrealistische wirkt wie ein Fremdkörper und funktioniert auch als Metapher nicht. So sind gerade die surrealen Erzählfäden nicht zu Ende gedacht, und die Superkräfte bleiben meist blosse Behauptung. Während Milena Moser etwa mit ihrem letzten Roman «Mehr als ein Leben» zu berühren vermochte und mit raffiniertem Aufbau und feinen Charakterzeichnungen überzeugte, bleibt ihre Geschichte diesmal an der Oberfläche.
Solide Unterhaltung bietet «Der Traum vom Fliegen» dank Mosers flüssiger Erzählweise aber allemal.
Buch
Milena Moser
Der Traum vom Fliegen
384 Seiten
(Kein & Aber 2023)
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