Bestseller: Im Visier des Geheimdiensts
Die Tentakel der russischen Oligarchen reichen bis ins Périgord. Krimi-Autor Martin Walker stellt seinem Ermittler Bruno wieder eine heikle Aufgabe.
Inhalt
Kulturtipp 12/2021
Rolf Hürzeler
Der alte Driant hat es auf dem Herzen und verstirbt plötzlich. Dumm nur, dass er kurz vor seinem Tod seine beiden Kinder enterbt hat. Vor allem aber werden in seinem Nachttisch Kondome und Spuren von Kokain entdeckt. All das gibt dem Polizeichef von Saint-Denis, Bruno Courrèges, zu denken. Er macht sich mit der ihm eigenen Hartnäckigkeit an die Arbeit, natürlich im wunderbaren Périgord im Südwesten Frankreichs.
Autor Martin Walker stellt seinen Ermi...
Der alte Driant hat es auf dem Herzen und verstirbt plötzlich. Dumm nur, dass er kurz vor seinem Tod seine beiden Kinder enterbt hat. Vor allem aber werden in seinem Nachttisch Kondome und Spuren von Kokain entdeckt. All das gibt dem Polizeichef von Saint-Denis, Bruno Courrèges, zu denken. Er macht sich mit der ihm eigenen Hartnäckigkeit an die Arbeit, natürlich im wunderbaren Périgord im Südwesten Frankreichs.
Autor Martin Walker stellt seinen Ermittler im 13. Fall in den Mittelpunkt dunkler Machenschaften russischer Oligarchen. Ein dubioser Anwalt mit Beziehungen nach Moskau hatte Driant geholfen, das Testament zu ändern. Gleichzeitig ist eine junge, wohlhabende Russin mit ukrainischen Wurzeln in der Gegend, begleitet von einem getarnten Bodyguard. Die beiden stehen im Visier des französischen Geheimdienstes.
Wie immer verwebt Walker einen Kriminalfall in das latent aktuelle politische Geschehen. «Die zunehmenden internationalen Spannungen sind zwar nicht allein Putin anzulasten, aber man versteht, warum die westlichen Geheimdienste ihre Kapazitäten aufstocken», schreibt er im Nachwort. Der Autor versteht es in diesem Roman wiederum, die Atmosphäre des Périgord einzufangen, angereichert mit Rezepten wie einer gebratenen Lammkeule mit Granatäpfeln und Walnüssen. Ach ja, und dann gönnt Polizist Bruno seinem Hund Balzac ein besonderes Vergnügen, an dem auch der verstorbene Driant seine Freude gehabt hätte.
Buch
Martin Walker
Französisches Roulette
Aus dem Englischen von Michael Windgassen, 392 Seiten
(Diogenes 2021)