Bestseller: Der verschwundene Picasso
Martin Suters neuer Krimi ist wieder eine süffig geschriebene Geschichte aus dem Zürcher Gross- bürgertum.
Inhalt
Kulturtipp 12/2024
Rolf Hürzeler
Der Kunstliebhaber Adrian S. Weynfeldt gibt eine tolle Party für seine Freunde, die nicht ganz so betucht sind wie er. Dum merweise konstatiert er post fes tum, dass das Gemälde «Baig neuses au ballon 4» von Pablo Picasso aus seiner Wohnung ver schwunden ist. Wie das Leben so spielt, lernt Weynfeldt gerade jetzt den Ermittler Johann Friedrich von Allmen kennen. Dieser ist ein Experte für verloren ge gangene Kunst und vor allem ein Spezialist dar...
Der Kunstliebhaber Adrian S. Weynfeldt gibt eine tolle Party für seine Freunde, die nicht ganz so betucht sind wie er. Dum merweise konstatiert er post fes tum, dass das Gemälde «Baig neuses au ballon 4» von Pablo Picasso aus seiner Wohnung ver schwunden ist. Wie das Leben so spielt, lernt Weynfeldt gerade jetzt den Ermittler Johann Friedrich von Allmen kennen. Dieser ist ein Experte für verloren ge gangene Kunst und vor allem ein Spezialist darin, viel Geld auszugeben, das ihm nicht ge hört. Weynfeldt beauftragt ihn, das vermisste Gemälde im Umkreis seiner besten Freunde zu suchen.
Im neuen Krimi «Allmen und Herr Weynfeldt» führt der Zürcher Autor Martin Suter seine zwei aus früheren Romanen bekannten Protagonisten zusam men. Beide wissen den Wert des Geldes zu schätzen – der eine, Weynfeldt, hat es; Allmen tut so, als hätte er es. Im ersten Teil des Romans drehen sich Allmens Ermittlungen im Kreis. Denn jeder und jede in diesem scheinbar schicken bürgerlichen Milieu könnte den Erlös aus dem Verkauf des Bilds brauchen, aber niemand will etwas dazu sagen. Dann stirbt eine Kunstbuchhändlerin aus Weynfeldts Freundeskreis bei einem Treppensturz. Ausgerechnet sie wollte Allmen eine wichtige Aussage zukommen lassen.
Suter liefert mit seinen amüsanten Schilderungen des Zürcher Geldbürgertums wieder eine spannende, flüssig geschriebene Geschichte. Da nimmt man gerne in Kauf, dass die Auflösung am Schluss nicht ganz so überzeugend ist, wie man es sich gewünscht hätte.
Martin Suter
Allmen und Herr Weynfeldt
216 Seiten
(Diogenes 2024)