August Gaul – Moderne Tiere
Die Nutztiere verschwanden aus der Stadt, und die Haustiere zogen ein: Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts veränderte sich unser Verhältnis zum Tier grundlegend. In dieser Zeit begann sich der deutsche Bildhauer August Gaul (1869–1921) mit Raubkatze und Bär, aber auch mit Hauskatze und Esel zu befassen. Das Kunstmuseum Bern widmet dem Wegbegleiter der autonomen Tierskulptur eine Schau mit 250 Plastiken, Gemälden und Grafiken. Gauls Arbeiten sind erstmals im Dialog mit Werken seiner Zeitgenossen und wissenschaftlichen Zeugnissen zu sehen.
Bis So, 24.10., Kunstmuseum Bern
Aus Meisterhand – Tierpräparate von Ernst Heinrich Zollikofer
Bereits im Alter von zwölf Jahren präparierte Ernst Heinrich Zollikofer (1859–1930) sein erstes Tier, später wurde der Ostschweizer einer der bedeutendsten Ornithologen und Präparatoren. Das Naturmuseum St. Gallen zeigt 90 seiner gut 500 Zollikofer-Präparate in einer Sonderausstellung. Werkzeuge, Auftragsbücher und Füllmaterialien geben einen Einblick in Zollikofers Arbeitsweise. Spiegelflächen und Bilder der Sammlungsfotografen Volker Weinhold und Sebastian Köpcke zeigen, mit welcher Liebe zum Detail Zollikofer arbeitete. Am 25. September eröffnet das Naturmuseum übrigens die Ausstellung «Die Katze. Unser wildes Haustier».
Bis So, 12.9., Naturmuseum St. Gallen
Gipfelstürmer und Schlafmützen – Tiere und Pflanzen im Gebirge
Welcher Wanderer kennt sie nicht: Die frechen Alpendohlen, die einem im Ausflugsrestaurant schon mal ein Pommes frites vom Teller stehlen. Auch in dieser Ausstellung im Naturmuseum Solothurn wird man sie antreffen. Als Wanderung angelegt, führt diese Schau durch den alpinen Lebensraum und stellt die dortige Pflanzen- und Tierwelt vor. Dabei gibt es nicht nur einen Einblick in das Leben von Murmeltier und Dohle, sondern auch in die Überlebensstrategien von weniger bekannten Kleinstlebewesen.
Bis So, 24.10., Naturmuseum Solothurn
Tierisch! Keine Kultur ohne Tiere
Unser ambivalentes Verhältnis zu Tieren behandelt auch das Museum der Kulturen Basel in seiner neuen Ausstellung «Tierisch!». Futtertröge, Melkstühle und Ochsenjoche, Hahnenkampfmesser, Fallen und Spiesse erzählen davon, wie der Mensch Tiere jagt, nutzt und ausnutzt. Katzenpostkarten und Nippes, Amulette und Tierstatuen wiederum verweisen auf Verniedlichung und göttliche Verehrung.
Fr, 27.8.–Di, 22.11.22, Museum der Kulturen Basel
Der Wolf im Visier der Kunst
Der Wolf ist zurück – und spaltet die Bevölkerung. Während sich die einen über dessen Rückkehr freuen, sind Bauern und Hirten in den betroffenen Gebieten besorgt. Das Kulturhaus Casa d’Angel im Bündner Ort Lumbrein sieht hier die Kunst als Brückenbauerin. Zu sehen gibt es Werke von Alois Carigiet, Rochus Lussi, Irma Ineichen oder vom Zeichner David Shrigley. Dessen Wölfe entschuldigen sich schon mal für ihr Raubtier-Dasein.
Bis Sa, 19.3., Casa d’Angel Lumbrein GR