Ausstellung: Walter Pfeiffer – der Schnappschütze
Der Schweizer Walter Pfeiffer gehört zu den bedeutenden zeitgenössischen Fotografen. Das Kunstmuseum Luzern widmet ihm eine Retrospektive.
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Kulturtipp 15/2023
Simon Knopf
Eigentlich war die Fotografie ja ein Nebenprodukt von Walter Pfeiffers Haupttätigkeit. Zu Beginn der 70er Jahre arbeitete der gelernte Schaufensterdekorateur und Absolvent der Zürcher Kunstschule F+F als Grafiker und Illustrator. Mit einer billigen Sofortbildkamera schoss er damals die Vorlagen für seine Zeichnungen – bis er realisierte, dass sich die Ästhetik der Polaroidbilder ausgezeichnet für Porträts eignete.
Lange war Pfeiffer vor allem der ...
Eigentlich war die Fotografie ja ein Nebenprodukt von Walter Pfeiffers Haupttätigkeit. Zu Beginn der 70er Jahre arbeitete der gelernte Schaufensterdekorateur und Absolvent der Zürcher Kunstschule F+F als Grafiker und Illustrator. Mit einer billigen Sofortbildkamera schoss er damals die Vorlagen für seine Zeichnungen – bis er realisierte, dass sich die Ästhetik der Polaroidbilder ausgezeichnet für Porträts eignete.
Lange war Pfeiffer vor allem der Hoffotograf der Zürcher Schwulenszene, bis er nach der Jahrtausendwende international bekannt wurde und für Zeitschriften und Kleidermarken zu fotografieren begann.
In einer Retrospektive zeigt das Kunstmuseum Luzern Zeichnungen, Gemälde, Videoarbeiten und vor allem die Fotografie des heute 77-jährigen Künstlers. Diese steckt noch immer voller verspielter Erotik und einer Lust an Farb- und Lichtspielen.
Einzigartig bleibt auch ihre Rohheit: An Schnappschüsse erinnernd, verblassen im grellen Blitzlicht von Pfeiffers Fotos Geschlechtergrenzen und jegliche Nüchternheit des täglichen Lebens.
Sincerely, Walter Pfeiffer
Sa, 8.7.–So, 22.10.
Kunstmuseum Luzern