Kleine Provokationen waren stets in Friedrich Dürrenmatts Sinn: 1969 etwa reichte er den Grossen Literaturpreis des Kantons Bern an drei Nonkonformisten weiter – ein politisches Statement. Und zum Festessen im vornehmen Restaurant Du Théâtre erschien er in aufsehenerregender Begleitung: Hells-Angels-Gründer Martin «Tino» Schippert, den Dürrenmatt als einen «freiheitsliebenden Rebellen» sah, mischte die ­literarische Gesellschaft mit seiner Rocker-Gang gehörig auf.  

Solche Geschichten dokumentiert die Ausstellung im Centre Dürrenmatt mit Archivdokumenten, Videos, Bildern und Dürrenmatts persönlichen Zeugnissen. Im Zentrum der Schau steht das Verhältnis des Autors zur 68er-Studentenbewegung. Dürrenmatt war damals 47, ein anerkannter Schriftsteller und mit Werner Düggelin Co-Direktor am Theater Basel. Mit ästhetischen Experimenten und gesellschaftskritischen Bearbeitungen von Klassikern wurde das Theater Basel über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Für die Studentenbewegung hegte der Autor viel Sympathie, immer wieder suchte er den Kontakt mit der jungen Generation. 

Friedrich Dürrenmatt – 1968. Studentenbewegung, Basler Theater, Prager Frühling
Bis So, 9.9., Centre Dürrenmatt Neuenburg 
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