Ausstellung: Mit Messer und Gabel zum Erfolg
Das Musée de l’Elysée in Lausanne widmet der US-amerikanischen Fotografin Jan Groover eine Retrospektive.
Inhalt
Kulturtipp 21/2019
Simon Knopf
Ein Raunen ging Ende der 1970er durch die US-amerikanische Kunstwelt – die Kritiker waren auf Jan Groovers (1943–2012) sogenannte kitchen still lifes gestossen. Für eine Foto-Serie hatte Groover Messer, Gabeln und Backformen in ihrem Chromstahl-Schüttstein zu Stillleben arrangiert. Kühl wirkten diese Bilder und doch dramatisch. Groover wurde fortan als Retterin der Fotografie gefeiert. Die ausgebildete Malerin hatte ihre Pinsel Anfang der 70...
Ein Raunen ging Ende der 1970er durch die US-amerikanische Kunstwelt – die Kritiker waren auf Jan Groovers (1943–2012) sogenannte kitchen still lifes gestossen. Für eine Foto-Serie hatte Groover Messer, Gabeln und Backformen in ihrem Chromstahl-Schüttstein zu Stillleben arrangiert. Kühl wirkten diese Bilder und doch dramatisch. Groover wurde fortan als Retterin der Fotografie gefeiert. Die ausgebildete Malerin hatte ihre Pinsel Anfang der 70er mit einer Kamera getauscht und zu tüfteln begonnen. Aus Landstrassen, Häuserreihen und fahrenden Autos etwa schuf sie Triptychen, die mit Symmetrie, Wiederholung und Abweichung spielten. Später experimentierte sie mit Druckverfahren und immer wieder mit dem Genre Stillleben. Als Groover 1991 mit ihrem Mann nach Frankreich zog, geriet sie in Vergessenheit. Ihr Nachlass aus Tausenden von Negativen, Abzügen und Skizzen ging 2017 an das Musée de l’Elysée in Lausanne. Dieses lädt nun mit einer Retrospektive dazu ein, Jan Groover wiederzuentdecken.
Jan Groover: Laboratory of Forms
Bis So, 5.1.
Musée de l’Elysée Lausanne