Vom Stadt-Land-Graben sprechen wir in der Schweiz gerade sehr oft. Bauern werfen der Stadtbevölkerung Unwissen vor, letztere wiederum fordert eine umweltverträglichere Landwirtschaft. Wie sich unser Verhältnis zu dieser verändert hat, thematisiert das Bündner Kunstmuseum in Chur in seiner Ausstellung «Landliebe». Diese widmet sich dem Bauerntum als zentralem Motiv in der bildenden Kunst. Giovanni Giacomettis «Umstechender Bauer» zeugt noch von ungebrochener Idyl­le, Sofia Hulténs «Polierte Mistgabel» oder Mirko Baselgias Gewächs-Installation «Endozoochory Project» jedoch stehen für eine kritische Auseinandersetzung mit Themen wie Überbewirtschaftung und Ernährungs­sicherheit. Asta Grötings Skulptur «Acker», ein mit Gold überzogener Abguss einer frisch gepflügten Erdscholle, fasst unsere ambivalente Beziehung zum Kulturland schön zusammen: Wir nutzen die Erde und überhöhen die Natur. Doch behandeln wir sie auch wie etwas Wertvolles?  

Landliebe – Kunst und Landwirtschaft
Bis So, 2.1.
Bündner Kunstmuseum Chur