Ausstellung: Es ist angerichtet
Schokoladengenuss, mittelalterliche Speisen und Tischkultur – das Projekt «Esswelten» vereint drei St. Galler Ausstellungen zum Thema Essen.
Inhalt
Kulturtipp 08/2024
Simon Knopf
Kurz vor Mittag textet es sich meist nicht sonderlich gut. Der Magen knurrt, und die Gedanken kreisen um Nudelgerichte oder Sandwiches. Aber vielleicht hilft ja das Thema: «Esswelten» heisst ein Projekt, an dem sich das Textilmuseum, die Stiftsbibliothek und das Kulturmuseum St. Gallen beteiligen. Die Ausstellungsreihe widmet sich Lebensmitteln, Epochen und kulturellen Praktiken. Und zeigt Esskultur zwischen Tradition und Wandel.
Die Schau gleicht einem Restauran...
Kurz vor Mittag textet es sich meist nicht sonderlich gut. Der Magen knurrt, und die Gedanken kreisen um Nudelgerichte oder Sandwiches. Aber vielleicht hilft ja das Thema: «Esswelten» heisst ein Projekt, an dem sich das Textilmuseum, die Stiftsbibliothek und das Kulturmuseum St. Gallen beteiligen. Die Ausstellungsreihe widmet sich Lebensmitteln, Epochen und kulturellen Praktiken. Und zeigt Esskultur zwischen Tradition und Wandel.
Die Schau gleicht einem Restaurant
Das Textilmuseum St. Gallen hat für die Ausstellung «All You CanNOT Eat» Künstlerinnen und Designer eingeladen, sich anhand von Sammlungsstücken mit der Darstellung von Essen zu befassen.
Die Schau ist einem Restaurant nachempfunden, auf Tischen treten Objektkunst und Fotografie, bedruckte Textilien oder von Nahrungsmitteln inspirierte Kleidungsstücke in den Dialog. Eine wunderbare Einladung, über Tischkultur, Sinnlichkeit und über den flüchtigen Charakter des Essens nachzudenken.
Heute hätte Ekkehart IV. einen Foodblog
Das Kulturmuseum St. Gallen wiederum erkundet in der Sonderschau «Cacao! Einverleibte Exotik» die Geschichte des Schokoladengenusses. Wie wurde das Gewürz und Heilmittel der Maya zu einem der lukrativsten Handelsgüter der Welt? Und wie gelang es der Schweiz, sich zum Schokoladen-Land zu stilisieren? Die Stiftsbibliothek schliesslich lädt zur Entdeckungsreise in die Ernährungskultur des Mittelalters.
Als Ausgangspunkt dienen die Speisesegnungen von Ekkehart IV., eine der wichtigsten Quellen europäischer Ernährungsgeschichte. Mit einem gewissen Sprachwitz beschreibt der St. Galler Mönch Nahrungsmittel und deren Zubereitung. «Mit Salz vermischter Segen soll diesem Röstbrot weich begegnen», heisst es da etwa. Heute hätte Ekkehart IV. vermutlich einen Foodblog.
Ausstellungen
All You CanNOT Eat – Fake Food auf Stoff
Fr, 12.4.–So, 13.10. Textilmuseum St. Gallen
Cacao! Einverleibte Exotik
Bis So, 20.10. Kulturmuseum St. Gallen
Gesegnete Speisen – Vom Essen und Trinken im Mittelalter
Di, 23.4.–So, 10.11. Stiftsbibliothek St. Gallen