Mal sind die einzelnen Klavieranschläge kaum zu hören, mal scheint eine Tonleiter unendlich anzusteigen. Es sind ungewohnte Klangerlebnisse, die Winfried Ritschs Klavierautomat beschert. Die Erfindung des österreichischen Ingenieurs und Künstlers residiert seit 2018 an der Zürcher Hochschule der Künste. Dort erforscht ein Team vom Institute for Computer Music and Sound Technology die künstlerischen Möglichkeiten des computergesteuerten Klaviers. Welche Klänge sie diesem entlocken, können Besucher der 2. Design Biennale Zürich erleben. Unter dem Titel «Play» lädt die viertägige Ausstellung Besucher ein, aktuelles Designschaffen zu entdecken und auszuprobieren. In der Werkstadt Zürich, der einstigen SBB-Werkstätte an der Hohlstrasse, zeigen Gestalterinnen und Gestalter aus dem In- und Ausland, wie sie sich mit intelligenten Textilien, Gesichtserkennung im Internet und Geschlechterklischees im Produktdesign befassen. Im Museum für Gestaltung werden parallel dazu experimentelle Schweizer Videospiele vorgestellt. Im Alten Botanischen Garten wiederum lädt ein Design Parcours zum Entdecken von jungem Designschaffen ein. Und die geführten Spaziergänge durch Zürich zeigen schliesslich: vom Abfalleimer bis zum Neubauquartier, Design prägt das öffentliche Leben – selbst wenn wir das meist über­sehen. 

Design Biennale Zürich 
Do, 29.8.–So, 1.9. Werkstadt Zürich und Museum für Gestaltung  
www.designbiennalezurich.ch