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Lois Weinberger musste sich früher oder später einmal mit seinem Elternhaus beschäftigen. Schliesslich begann sozusagen seine Künstlerkarriere auf dem Bauernhof im Tirol. Dort behängte er 1977 einen Kirschbaum mit Plastiksäcken – sein «Baumfest» war ein Spiel mit Hierarchien, eine Reflexion auf Bräuche und unser Verhältnis zum Zivilisationsraum. Diesen Themen ist der Österreicher bis heute treu geblieben. Für sein Werk «Debris Field» (2010–2016), das nun im Museum Tinguely zu sehen ist, wurde der 72-Jährige zum Archäologen in eigener Sache. Kruzifixe und Rosenkränze, Einzelschuhe Verstorbener und eine Katzenmumie: Aus Dach- und Zwischenböden des Elternhauses holte er diese Relikte der Frömmigkeit und des Aberglaubens. Diese Artefakte aus Hunderten von Jahren Familiengeschichte ergänzt er mit eigenen Zeichnungen, Texten und Fotos. Und er inszeniert sie wie das Resultat einer wissenschaftlichen Grabung, nur poetischer.
Lois Weinberger – Debris Field
Mi, 17.4.–So, 1.9.
Museum Tinguely Basel
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