Miriam Makebas künstlerische Karriere wie ihre Lebensgeschichte sind immer auch mit der politischen Geschichte verbunden. So hat es der finnische Regisseur Mika Kaurismäki (der ältere Bruder von Aki) schon bei seinen bisherigen Musikdokumentationen verstanden: Es ging ihm da nicht nur um Musik, sondern auch um soziale Aspekte.

Ein Film über die südafrikanische Sängerin Makeba soll die­ eigene Regie-Tradition fortführen. «Ich wollte zeigen, welche starke und positive Kraft Musik für die Menschen haben kann und wie sehr Musiker zu gesellschaftlichen Themen Stellung nehmen können.»
Kaurismäki hatte ursprünglich geplant, den Dokumentarfilm mit ihr zu realisieren. Doch die Sängerin starb 2008. So finden sich im Film nun unter anderem zum Teil seltene Archivaufnahmen ebenso wie aktuelle Aussagen von Freunden, Verwandten (Makebas Ex-Mann, der Trompeter Hugh Masekela) und Angehörigen einer jüngeren Musik-Generation, etwa Angélique Kidjo.

Die erste südafrikanische Künstlerin, die zum internationalen Star wurde, war immer auch eine politisch agierende Frau. Als Makeba nach ihrer Welttournee 1959 heimreisen wollte, wurde ihr vom Apartheid-Regime prompt die Einreise verweigert. Seither lebte sie im Exil.
Die «Queen der südafrikanischen Musik» (Paul Simon) wirkte ein halbes Jahrhundert künstlerisch; drei Jahrzehnte davon hielt sie sich im politischen Exil auf. Erst 1990 konnte sie, nach dem Fall des Apartheid-Regimes, in ihre Heimat zurückkehren. Der Film erinnert an die bewegte Biografie einer Künstlerin und an politisch schwere Zeiten, die der Vergangenheit angehören.

[DVD]
Mama Africa – Miriam Makeba
Regie: Mika Kaurismäki
Südafrika 2011,
88 Minuten,
DVD
(Arthaus 2012).
[/DVD]