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Nach der EU-Osterweiterung sind viele Menschen aus Rumänien und Bulgarien vor Arbeitslosigkeit und Armut in westliche Länder geflüchtet. Einige von ihnen gehören zur Minderheit der Roma. Wie grausam die Realität für diese Menschen ist, zeigt die Dokumentation «Roma: Bürger zweiter Klasse?».
In Frankreich, Italien oder Schweden etwa werden Siedlungen von Roma geräumt. In Tschechien dürfen Roma-Kinder nur auf Schulen für geistig Behinderte. Das Erstarken von populistischen Stimmen in Europa verschlimmert ihre Lage. Experten sind sich einig: Den Roma geht es heute schlechter als im Kommunismus.
Der Film räumt auf mit Klischees wie dem vom Nomadenleben: Der Grossteil der Roma lebt sesshaft. Den Lebensort wechseln sie wegen Armut und Vertreibung. Mit einer «fahrenden» Kultur hat das nichts zu tun. Die Rumänin Laura Micu lebt mit ihrer Familie seit fünf Jahren in einer Baracke in Frankreich: «Wenn man uns lässt, bleiben wir. Und sonst müssen wir ja weiterziehen», sagt sie. Den Roma wird eine Identität aufgedrückt: Arm, schmutzig, kriminell. Selbst gut gemeinte Massnahmen tragen dazu bei, solche Vorurteile zu zementieren: Beispielsweise, wenn Schulen eine Dusche nur für Roma-Kinder bauen.
Doch es geht auch anders. In Berlin wohnen die Roma dank gesellschaftlichem Engagement und guter Integrationspolitik nicht in Baracken, und viele haben eine Arbeit gefunden. Der Film rüttelt wach und sensibilisiert für die Gefahren unserer Zeit.
Roma: Bürger zweiter Klasse?
Regie: Samuel Lajus / 180 Minuten
Di, 18.7., 21.45 Arte
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