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Zuerst waren sie kurzzeitig Bündnispartner, dann erbitterte Feinde – das napoleonische Frankreich und das russische Zarenreich. Als Zar Alexander I. die französische Kontinentalblockade gegen die Briten nicht mehr unterstützte, war dies Anlass genug für Napoleon, mit seiner «Grande Armée» von rund einer halben Million Männern Richtung Osten zu ziehen. Zu Beginn sah es so aus, als würde er das Zarenreich in kurzer Zeit besiegen.
Falsch verstandene Heimatliebe
Eine französische Doku-Fiktion erinnert an diesen fatalen Feldzug mit Tausenden von Toten. Diese Produktion kommt ausgerechnet zur zweiten Runde der französischen Präsidentschaftswahl, in der so viel von Patriotismus die Rede war, als ob die Fernsehmacher zeigen wollten, wie verheerend falsch verstandene Heimatliebe sein kann.
Napoleon sucht auf seinem Feldzug gegen die Russen im Sommer 1812 den schnellen Sieg in einer entscheidenden Schlacht. Der Gegner weicht in dem riesigen Gebiet direkter Konfrontation geschickt aus. Die brütende Hitze macht zwar der vorwärts stürmenden «Grande Ameée» zusehends zu schaffen, aber der Glaube an den charismatischen Führer hält die Soldaten bei Laune. In der Stadt Smolensk scheint es im August jenes Kriegsjahres zur Vorentscheidung zu kommen. Die Franzosen erobern die Stadt, brennen sie nieder – die russische Bevölkerung ist demoralisiert. Tatsächlich erreichen die französischen Soldaten Mitte September Moskau und marschieren ein. Sie ahnen nicht, dass sie nun in einer tödlichen Falle sitzen.
Napoleon Bonapartes Russland-Feldzug (1 und 2)
Regie: Fabrice Hourlier
Sa, 29.4., 20.15 & 21.05 Arte
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