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Die Nachtclub-Sängerin Gennifer Flowers hatte einen feurigen Liebhaber. Dieser war zwar verheiratet, dennoch überdauerte die Affäre Jahre. Ihr Vergötterter war Bill Clinton. Eine Geschichte, die aus dem Stoff gewoben ist, wie ihn das US-amerikanische Boulevardblatt «Enquirer» liebt. Flowers versilberte ihre Liebesgeschichte mit Clinton für 100 000 Dollar, die dieser allerdings dementierte. Fazit der Episode: «Er lügte und wurde Präsident, sie sagte die Wahrheit und landete nackt im ‹Penthouse›.»
Das ist eine der Geschichten, die der Dokumentarfilm «Tratsch und Totschlag» erzählt. Die Produktion setzt mit dem Aufstieg von Rupert Murdoch ein, der den Boulevard erfunden haben soll. Was allerdings falsch ist, denn die Skandalgeschichten reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück, als in England die Penny-Presse zum Gaudi der Leserschaft lustvoll aus dem Intimleben von Berühmtheiten berichtete. Der Film vermittelt köstliche Einsichten in den Zynismus der Boulevard-Jornalisten. Der ehemalige «Sun»-Chefredaktor Kevin Mac Kenzie ist noch heute stolz auf all den Schmarren, den er seinen Lesern auftischte. Halb wahr oder notfalls ganz erfunden.
«Tratsch und Totschlag» ist ein unterhaltender Dokfilm, der dem Zuschauer auf seinem Gang über den glitschigen Boulevard etwas Halt verleiht.
Tratsch und Totschlag
Regie: Jean-Baptiste Péretié
73 Minuten
So, 24.7., 21.35 Arte
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