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Arbeitslosigkeit und Hunger liessen die Urner Bevölkerung nach dem Ersten Weltkrieg in die USA auswandern. Unter ihnen Lina Fediers Eltern. Auf einer Farm in Kalifornien erblickt das Mädchen im März 1928 das Licht der Welt.
Doch die Maul- und Klauenseuche lässt den amerikanischen Traum zum Albtraum werden. Die Familie verliert alles und kehrt mittellos – «nur gerade die Kleider auf unserem Leib» – in die Schweiz zurück.
Das Leben in Erstfeld wird nicht besser. Linas Mutter stirbt bei der Geburt des sechsten Kindes. Der Hof auf 1300 Metern Höhe ist schwer zu bewirtschaften. Dann verliert Lina auch ihre Stiefmutter, bald darauf den Vater. Die Kinder können sich über Wasser halten …
Während sechs Monaten hat der Luzerner Autor Christoph Schwyzer die 85-jährige Lina Fedier aus Erstfeld getroffen. Entstanden ist das Protokoll des Lebens einer Frau, die trotz Schicksalsschlägen gelernt hat, sich an kleinen Sachen zu freuen: «Früher reichten ein Schnäfeli Brot und ein Apfelschnitz, um mich froh zu stimmen. Heute leiste ich mir manchmal einen neuen Pullover, eine neue Hose.» Oder aber sie «lüftet» ihren Kopf in der Natur aus, freut sich daran, «wie der Salat wächst, wie die Blumen sich entfalten, wie sich ihre Knospen und Köpfchen öffnen».
Schnörkellos lässt der Autor Lina Fedier erzählen, die sagt: «Ich hoffe, dass meine Geschichte den Menschen Mut macht. Mut, zu den Herausforderungen in ihrem Leben Ja zu sagen. Mut, auch im Unglück einen Weg zu sehen, den Glauben an den Herrgott nicht zu verlieren.» Ein beachtenswertes Zeitzeugnis.
Christoph Schwyzer
«Chasch dänkä!
116 Seiten
(Wallimann M. Verlag 2013)
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