Die Empörung war gross, als 1971 der Kinofilm «A Clockwork Orange» von Stanley Kubrick herauskam. Er sei gewaltverherrlichend, faschistisch, so die Kritik. Gewalt ist tatsächlich Thema im Roman von Anthony Burgess. Der englische Autor veröffentlichte das Buch 1962. Es wurde sein erfolgreichstes und und bekanntestes. Recht glücklich war er selbst damit nicht. 

Ausnahmeregisseur Kubrick hat den Romanstoff treu umgesetzt mit Malcolm McDowell in der Hauptrolle des jungen Gangsters Alex. Er und seine Gangmitglieder der «Droogs» drangsalieren ihre Umwelt. Die destruktiven Charaktere frönen der reinen Lust am Dreinschlagen, sie sind völlig empathiefrei.

Als Alex geschnappt wird, unterzieht man ihn im Gefängnis einer Anti-Aggressionstherapie, die ihn Gefühlen gegenüber immun macht. Wieder draussen – seine Gangmitglieder sind inzwischen Polizisten geworden – begegnet er einem Alltag voller Gewalt als Normalzustand. Ein ehemaliges Opfer von Alex terrorisiert den einstigen Peiniger durch das intensive Abspielen von Beethovens Neunter. Schliesslich wird die Therapie rückgängig gemacht, und Alex darf wieder aggressiv sein.

Soviel Gewalt auch herrscht – Blut bringt Kubrick nie ins Bild in seiner negativen Utopie über die Moral und den freien Willen. Übrigens: Letztes Jahr kürte eine internationale Fachjury Anthony Burgess’ Buch zu einem der bedeutendsten englischen Romane.

Bühne
A Clockwork Orange
Premiere: Sa, 11.6., 20.30 Theater Neumarkt Zürich
www.theaterneumarkt.ch

DVD
A Clockwork Orange (Uhrwerk Orange)
Regie: Stanley Kubrick, GB 1972, 131 Min.
(Warner 2008).